„Cusco Airport“ – Klavier-Idee mit einem Latin-Piano-Pattern und besonderen Momenten
Durch diesen Kreativen Klavier-Impuls kannst Du folgendes für Dich mitnehmen:
1) Dir wird ein latin-angehauchtes Piano-Begleit-Pattern nahegebracht
2) Du lernst einen bekannten, klischeehaften, harmonischen Durchgang kennen
3) Du spielst eine typsche Übergangsfloskel mit einem „11er“-Akkord
4) Du bekommst Übe-Schritte, Erklärungen und Anregungen für den kreativen Umgang mit diesem Material
Sieh und hör Dir dieses Klavierstück und das vollständige Video dazu jetzt zuerst in Ruhe an.
Die Klaviernoten kannst Du Dir über den Button unter dem Video herunterladen!
1. Übeschritt
Das ganze Stück basiert auf einem zügigen, latin-angehauchten zweitaktigen Piano-Pattern, das Du erst einmal als solches üben solltest.
Die Begleitung ansich ist nicht schwer und springt ganz typisch für solche Latin-Pattern zwischen Grundton (auch Oktave) und Quinte.
Den stark synkopischen Rhythmus in der rechten Hand musst Du erst einmal gut beherrschen.
In Achteln gezählt entstehen hier praktisch von der Länge her vier 3er-Gruppen, die durch eine gezählte 4er-Gruppe getrennt sind: 1-2-3 / 1-2-3 / 1-2-3-4- / 1-2-3 / 1-2-3.
Gespielt wird immer die jeweils erste ansgezählte Achtel.
Übe dieses Pattern als zweitaktige „Schleife“vorab gründlich – erst langsam, dann schneller.
Gerade im zügigen Tempo wird dann der zweite, gespielte Akkord nur kurz (staccato) angeschlagen.
Wenn das klappt, erarbeite Dir den erste Abschnitt (8 Takte / die ersten beiden Zeilen).
Am Schluss von diesem Abschnitt findest Du einen bekannten, harmonischen Klischee-Durchgang!
Dieser wird gerade an Übergängen angewendet, bei denen die Grundtöne eine Quarte auseinander liegen, daher besonders häufig von der Dominante zur Tonika – eben wie auch hier!
Hier entsteht immer ein paralleler Terz- bzw. Dezimen-Durchgang. Meist bleibt irgendwie in einer Stimme zusätzlich noch der Grundton liegen – gerne beim Klavier auch als Oktave – auch, wie hier.
Harmonisch wandert der Ausgangsklang über die nachfolgende Stufe (als Septakkord) in die Ausgangsstufe mit jetzt Terz im Bass (Sextakkord).
In diesem Stück also: G – Am7 – G/H – dann in die Tonika C!
Diese Floskel solltest Du Dir einprägen und ausgehend von allen möglichen Stufen aus üben. Später in Takt 17 findest Du übrigens eine schlankere Variante davon.
Übe also den ganzen ersten Teil – einfach immer wiederholt -, bis er „sitzt“.
2. Übeschritt
Der zweite Teil ist einfach nur eine geringfügig variierte Wiederholung des ersten Teils.
In Takt 12 ist am Ende lediglich eine chromatische Akkord-Rückung von Em7 – über Ebm7 – nach Dm7 eingefügt.
Diese chromatischen Rückungen – abwärts, wie aufwärts – findest Du übrigens gerne gerade auch bei Latin-Stücken – doch unbedingt auch im Jazz.
Technisch ist das vielleicht nicht immer ganz leicht, bis man da auch die nötige Routine hat. Andererseits handelt es sich um kleine, gekonnte Variationen, die man getrost sonst meistens auch weglassen könnte.
Am Ende dieses zweiten Teiles erscheint wieder ein wichtiges harmonisches Klischee auf der Dominante: ein 11er-Akkord, statt nur eines braven Dominantseptakkordes.
Beim 11er-Akkord auf der Dominante werden die Töne 7-9-11 über dem Dominantgrundton gespielt. Diese Töne ergeben allerdings den Subdominant-Dreiklang (hier f-a-c = F-Dur).
Jedoch ist harmonisch ganz klar das G im Bass der Grundtön dieses Akkordes. Daher ist die oft zu findende Schreibweise F/G etwas irreführend, da ein „anderer“ Basston impliziert wird. Das stimmt aber nicht.
Befasse Dich unbedingt auch mit dieser harmonischen Variante auf der Dominante, damit Du sie immer „im petto“ hast.
Bei balladenhaften Popsongs wirst Du diesen Akkord auch immer wieder finden oder einfach spontan einsetzen können.
Also Übergang in den nächsten Teil folgt jetzt nochmal dier Klische-Durchgang – rhythmisch etwas verändert.
3. Übeschritt
Im dritten Abschnitt erscheint nun die Harmonik verändert. Der „harmonische Rhythmus“ wurde halbiert, daher wechseln die Akkord jetzt jeden Takt.
Dadurch wirkt der ganze Abschnitt belebter – beschleunigt. Unterstrichen wird dies noch durch den zusätzlichen, kurzen Wechselakkord in T18 & T22.
[So was kannst Du übrigens auch in anderen Stücken mal spontan-unauffällig einbauen.]
Die Akkordfolge ist bei genauerem Hinsehen nur eine Variante der Anfangsakkordfolge – allerdings mit taktweisen Akkordwechseln!
Am ist der „Stellvertreter“ von anfangs der Tonika C-Dur, Em7 ist geblieben, F-Dur ist der Stellvertreter von anfangs Dm7 (oder besser umgekehrt, Dm7 war der Stellvertreter von hier der Subdominante F-Dur)m und der Klischeedurchgang ist auch geblieben – nur etwas schlanker gestaltet.
Ganz am Schluss findest Du jetzt noch ein schönes, kurzes und einfaches Übergangs-Fill-in mit der „add2“ als Umspielungsfigur auf dem Dominant-Dreiklang!
Unbedingt „abspeichern“ und verinnerlichen!
Kreativ-Ideen - mein Anliegen an Dich
Mein Anliegen mit diesen kurzen Stücken als „Kreative Klavier-Impulse“ ist, dass Du über diese Stücke hinaus Ideen für eigenes Arbeiten bekommst.
Hier ein paar Anregungen:
a) transponiere das Stück auf jeden Fall auch in andere Tonarten. So bist Du bald in allen Tonarten zuhause und das sollte Dein Ziel sein
b) verinnerliche das Pattern und spiele es zu passenden Songbook-Melodien und eigenen Akkordfolgen
c) arbeite mit dem Klischee-Durchgang, so dass Du ihn jederzeit passend „einstreuen“ kannst
d) auch der 11er-Akkord und solche kleinen Fill-ins, wie am Schluss des Stückes, sollten zu Deinem Songbegleitungs-Repertoire gehören.
So etwas solltest Du mit der Zeit an passenden Stellen spontan einsetzen können
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