„Garden Party“ – attraktive Klavier-Idee mit einem ternären Oktavbegleitungs-Pattern
Durch diesen Kreativen Klavier-Impuls kannst Du folgendes für Dich mitnehmen:
1) das schöne, pendelnde Oktav-Begleitriff.
Ich habe es 1981 durch den Tontechniker bei der Schallplatten-Produktion mit meiner damaligen Orchestral-Rockband „Simrock 10“ kennengelernt. Er hat abends am Flügel damit improvisiert und ich habe es mir direkt abgeschaut und „geklaut“.
Es erinnert etwas an eine Improvisation von Keith Jarrett auf seinem „Köln Concert“.
2) die Daumen-Ghostnote-Technik beim Akkordspiel der rechten Hand – und das sich daraus ergebende, rhythmisch ergänzende Achtelzusammenspiel beider Hände.
3) den Einsatz einer lockeren Slide-Vorschlagsnote
4) die Akkordfolge mit einer kleinen harmonischen Variante im B-Teil
Sieh und hör Dir dieses Klavierstück und das vollständige Video dazu jetzt zuerst in Ruhe an.
Die Klaviernoten kannst Du Dir über den Button unter dem Video herunterladen.
1. Übeschritt
Übe das Oktav-Begleitriff erst einmal auf einem Grundtton. Hier bleibt der letzte Ton dann (noch) auf dem Grundton C! Dieser wechselt erst später zum vorweggenommenen nächsten Basston.
Wenn Du den Rhythmus „drin“ hast, spielt auch die weiteren Basstonwechsel. Jetzt nimmt das letzte Achtel den neuen Basston vorweg.
Dieses letzte Takt-Achtel könntest Du ggf. auch weglassen, wenn es im schnelleren Tempo spieltechnisch zu schwer sein sollte.
2. Übeschritt
Übe als nächstes die rechte Hand alleine.
Der hohe Ton wird staccato gespielt bevor die betonte Synkope kommt.
Der Daumen spielt dann eine leise (daher erst klein notiert) „Ghostnote“. Dadurch wird im Zusammenspiel später ein vollständiger Achtelrhythmus erzeugt. Der Daumen wird also nur leicht „angetippt“ und ist kaum hörbar.
Die Akkordfolge ist erst I -III(7) – IV – V und dann im B-Teil VI (= Stellvertreter von I) – III – IV – V.
Da auch die „Melodie“ leicht verändert ist wurde so ein neuer Teil kreiert.
Auf der Dominante (V) spielt die rechte Hand einen lockeren „Slide“ – Vorschlag. Die kleine Vorschlagnote (Stichnote) wird dabei immer schon mit dem oberen Ton des folgenden Doppelgriffs zusammen angeschlagen. So kommt die eigentliche Auflösungsnote etwas alleine hinterher, obwohl sie grafisch mit der oberen Noten zusammenfällt!
Diese Slide-Spieltechnik solltest Du spontan einsetzen können. Du wirst sie immer wieder gebrauchen können.
3. Übeschritt
Übe jetzt erst alles langsam (!) zusammen. Jetzt merkst Du, dass sich rhythmisch beide Hände – auch durch die Ghostnote – zusammen ergänzen.
Das Tempo kannst Du dann am besten mit einem Metronom langsam erhöhen, bis Du vielleicht das Endtempo erreichst.
Kreativ-Ideen - mein Anliegen an Dich
Mein Anliegen mit diesen kurzen Stücken als „Kreative Klavier-Impulse“ ist, dass Du über diese Stücke hinaus Ideen für eigenes Arbeiten bekommst.
Hier ein paar Anregungen:
a) spiele das Stück auf jeden Fall auch in anderen Tonarten. Es sollte Dein Ziel sein oder werden, dass Du in allen Tonarten fit bist!
b) den A-Teil kannst Du auch mit einem gleichbleibenden „ostinaten“ Tonika-Grundtton – auch „Orgelpunkt“ genannt – begleiten – das klingt super.
Du kannst „by the way“ auch über diesem Tonika-Orgelpunkt andere Akkordfolgen ausprobieren. Viele klingen klasse.
Ich setzte solche Passagen immer mal wieder gerne in meinen eigenen Kompositionen ein.
c) Klaue solche Ideen (wie ich damals von unserem Tontechniker) und vergrößere auf diese Weise Dein eigenes Repertoire an Spieltechniken, harmonischen Abläufen und musikalischen Ideen!
d) Finde eigene, neue Akkordfolgen und nutze dabei dann grob diese Art des Zusammenspiels.
Lass Dich von den hier eingebauten Ideen zu eigenen Stücken inspirieren.
Wenn Du magst, schicke sie mir dann doch per e-mail! Darüber freue ich mich immer sehr! 🙂
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